Versorgungsatlas-Bericht Nr. 21/10
Adipositas ist mit zahlreichen Folge- und Begleiterkrankungen verbunden. Menschen mit Adipositas haben u. a. ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskel- und Gelenkerkrankungen sowie eine Reihe von Krebserkrankungen. Bereits im Kindes- und Jugendalter sind Übergewicht und Adipositas mit einem erhöhten kardiovaskulären Risikoprofil assoziiert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand einer Vollerfassung administrativer Daten aus der vertragsärztlichen Versorgung aller gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland die Entwicklung der Prävalenz diagnostizierter Adipositas in den Jahren 2009 bis 2018 zu untersuchen und dabei auf geschlechts- und altersspezifische sowie kleinräumige Trends zu fokussieren. Ein Vergleich mit Daten aus einer Reihe vorliegender Primärstudien insbesondere des Robert Koch-Instituts (RKI) soll bestehende Diskrepanzen in der Erfassung von Adipositas in Routinedaten aufzeigen.
Datengrundlage der Auswertung waren bundesweite vertragsärztliche Abrechnungsdaten gemäß § 295 SGB V für die Jahre 2009 bis 2018. Der Datenkörper umfasst administrative Daten der vertragsärztlichen Versorgung aller gesetzlich krankenversicherten Personen, die im Untersuchungszeitraum mindestens einen Arztkontakt im Rahmen des vertragsärztlichen Leistungsgeschehens hatten. Versicherte wurden als prävalent erfasst, wenn sie auf Jahresebene in mindestens einem Quartal (M1Q) eine mit dem Zusatzkennzeichen „gesichert“ codierte ICD-10-Codierung E66 für Adipositas erhalten hatten. Die Prävalenz diagnostizierter Adipositas wurde pro Berichtsjahr (2009 bis 2018) als Anteil der Patienten mit Adipositas (M1Q) an der Gesamtpopulation der gesetzlich Krankenversicherten ermittelt (im Jahr 2018 N=72.318.540). Die jährliche Gesamtversichertenzahl nach Altersgruppe, Geschlecht und Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) wurde der KM6-Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit entnommen.
Schlagwörter (Keywords): Adipositas, administrative Prävalenz, Erwachsene, Jugendliche, Kinder, Prävalenz, raumzeitlicher Trend, Übergewicht
Zitierweise des Berichts vom 04.11.2021
Steffen A, Holstiege J, Akmatov MK, Bätzing J. Trends in der Diagnoseprävalenz der Adipositas in der vertragsärztlichen Versorgung von 2009 bis 2018. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 21/10. Berlin 2021. URL: https://doi.org/10.20364/VA-21.10
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